25.07.2007

Schreibblockaden

Schreibblockaden

Schreibblockaden sind persé schon einmal voll für den Arsch. Es gibt Tage, da sprudeln einem die Themen, über die man tippen würde, nur so durch die graue Elektronenmasse.

Dann gibt es Tage, an denen man schon froh ist, wenn man sich auf Zuruf an seinen Namen erinnern kann.

Hängt glaube ich auch mit dem Alter zusammen.

Eine Bekannte die noch professionell schreibt (also als Journalistin) hat mir einen Tip gegeben. Nachts schreiben.

Sie würde nachts die besten Ideen haben und flüssig 10 Seiten weg tippen.

Gut. Ihr Sohn zahnt auch im Moment nicht und ihr Mann kann im Moment beim Rohbau auch nicht mehr viel im Dapahjahjahjipijpiheh-Modus machen. Manchmal ist es doch besser, wenn man auf Gewährleistung pochen kann….

Somit kann er sich ja auch um den Kleinen kümmern.

Den beiden gilt übrigens meine Hochachtung. Was die in den letzten Monaten weggestemmt haben… wenn ich dazu unseren Umbau nur vergleiche. Okay, bis auf Wände mauern mussten wir auch alles neu machen.

Leitungen in weichem Gummimantel machen übrigens Bumm!!! anstatt Brizzel! wenn man sie durchkneift. In der Annahme man hätte alle Sicherungen ausgeschaltet. Nun gut, stand man wenigstens mal wieder unter Spannung.

Und sind die Wände erst einmal verputzt geht’s auch schon in – für den Mann- zweitliebste Örtlichkeit nach dem Schuhladen. Dem Möbelhaus.

Das neue Rolf Benz Sofa entlockt ihr erst ein wohliges Schnurren, dann aber ein scharfes Luft einziehen als ich mit gelangweiltem Blick auf das Preisschild weise. Meine Frau ist von Berufswegen und generell eher kreativ veranlagt. Sie ist Beamtin. Also bei der Bauaufsicht. Als Architektin, bevor einige auf Ideen kommen und schlechte Witze reißen.

Am Anfang, als Tine Wittler noch Ideen hatte, saß man noch gespannt vor den Werbesendungen eines schwedischen Möbelhauses. Leider verliert Tine mit jedem Pfund an Kreativität. Mittlerweile wird ja schon gar nicht mehr vertuscht, dass Ikea der Hauptsponsor ist. Egal.

Kommen wir zurück zum Möbelhaus. Könnte mir bitte einer verraten, was an einem Ledersofa im Stil der 70er mit hauchdünnem Lederbezug, der schon beim Probesitzen einzureißen droht, 6000 Ocken wert sein soll? Ich fand diesen Möbelstil bei meinen Eltern damals schon für den verlängerten Rücken (Arsch). Die Sofas hielten keinen Filzstift aus. Und wollte man, wie man es ja von Oma gelernt hatte, den Filzstift wieder entfernen und nahm die Nivea dafür zur Hand war das Geschrei erst recht groß. Der Mann von der Versicherung unserer Bekannten, der sich den Schaden anschaute wusste genau, was Sache ist, hat aber schmunzelnd abgenickt.

Sowas ist heute wieder modern, aber doch bitte nicht für den Betrag. Selbst wenn es hawaianisches Okkulelenspielerfingerleder wäre, wäre es nicht den Betrag wert.

Egal wir fanden dann doch noch unser Sofa und nachdem der Verkäufer stark anfing zu schwitzen (wer zuerst spricht verliert) konnte man das ganze auch noch zum Sensationspreis bestellen.

Endlich fertig dachte ich. Aber weit gefehlt. Wozu haben alle Läden am Samstag denn bis teilweise 20.00 Uhr auf. Resigniert fuhren wir zum nächsten Laden wo es den Schrank gab, der genau zu unserem Bett und unter die rustikalen Deckenbalken passen würde.

Leider ohne Ausstellungsstück. Das hindert Frau aber in keinster Weise daran, sich trotz allem die komplette Ausstellung anzuschauen. Fragt man als Mann dann was wir denn noch brauchen würden, weil sie so interessiert überall nachsieht, kommt ein trotziges „Nüx, nur ma gucken“ Ist der Schrank auch bestellt, geht’s direktamente weiter zum nächsten Laden wo man dieses tolle Bett aus der total tollen Serie No.7 gesehen hat. Als Mann haben sie spätestens bei dem „Nüx…“ schon den Bildschirmschoner angeschaltet und sind auf Stand-by gegangen.

Aber nun geht’s ums Schlafzimmer. Um den Hobbyraum sozusagen. Bevor hier jemand „Spiesser „schreit. Die anderen Örtlichkeiten sind nach soviel Jahren Zusammensein entweder zu unbequem oder zu reinigungsintensiv oder führen zu dem Neukauf eines Möbelstücks.

Was war eigentlich mein erster Grund für dieses Geschreibsel?...ach so, ja, die Schreibblockade. Na dann………..

17.07.2007

Arschlochbereich

Kennen sie auch Leute denen sie mal so richtig gerne die Meinung geigen würden?

Ich kenne eine Menge Personen, bei denen das so ist. Vielleicht bin ich auch einfach nur ein wenig zu misantrop.

Ich mag zum Beispiel keine Duckmäuser. Oder Leute, die die offene Konfrontation scheuen. Oder ist es dasselbe?

Keine Ahnung. Ich fasse sie einfach mal gerne unter dem Begriff Sozialversager zusammen. Diese Personengruppe zeichnet sich dadurch aus, dass sie zwar meinen, immer viel zu sagen zu haben, aber immer drum herum reden. Ein klarer Standpunkt oder eine greifbare Aussage wird man von diesen Leuten nicht finden. Wenn man überhaupt eine findet. ALlein zwischenmenschliche Konversation fällt ihnen dermassen schwer, daß sie solche Forenbereiche meiden. Auf diese Eisfläche wagen sie sich garnicht erst.
Könnten sie sich doch verplappern, daß sie eigentlich nichts können-nichts sind-nie etwas werden.

In ihren Signaturen finden sich hunderte Zahlen und Namen ihrer Spielfigürchen oder sogar als Sahnehäubchen irgendwelche Statements die den Betreffenden lächerlich machen sollen. Das sie sich dadurch eigntlich zur größten LAchnummer machen, realisieren sie nicht. Weil sie es garnicht erst können. Schlichtweg zu strunzdumm dafür. Nach dem Motto

"Herr LEhrer ich weiss 'was - im Keller brennt noch Licht! und ich weiss noch etwas!! ich es schon für sie ausgemacht!"

Sie bemängeln einen zwar, dass man ausfallend oder gar beleidigend wäre, scheuen aber die direkte Diskussion. Kunststück, soviel emotionale Belastung und Offenheit ihnen Gegenüber hat zuletzt der Arzt beim Durchtrennen der Nabelschnur gegönnt. Soziales Kaspar Hauser Syndom sozusagen.

Nein, diese Fusshupen der Menschheit rennen lieber an eine andere Stelle und beschweren sich. Findige Menschen die eine Marktlücke witterten, haben für Idioten dieser Machart eine Versicherung erfunden. Die Rechtschutzversicherung. Sie hilft kleingeistigen Flachpfeifen, sich in der bösen Welt da draußen zurecht zu finden.
Und da man selber zu blöd ist, sich mal mit dem Gegenüber auseinander zu setzen, geht man lieber den indirekten Weg und nutzt Möglichkeiten andere anzuschwärzen. Aus diesem Personenkreis rekrutieren totalitäre Systeme gern ihre Informanten. Sie würden sich wundern wie viel IM’s heutzutage noch rumlaufen. Obwohl die DDR und andere kommunistische Unterdrückungssystem nicht mehr existieren. Und diese Arschlöcher meist kurz vor/nach Beendigung der DDR geboren wurden.


Allein in meinem Quellforum wimmelt es von solchem charakterlichen Auswurfmaterial, von denen Menschen mit denen ich gerne zu tun, wahrscheinlich noch einmal einen wahrnehmen würde. Weil sie farblos und ohne eigenen Charakter durch die Welt schleimen, immer darauf bedacht den Schein zu wahren und ihre eigene Minderwertigkeit zu kompensieren.

Sprechen sie persönlich frei heraus, was ihnen auf der Leber liegt und geben das auch mal gerne in derben Worten kund, drücken sich einige dieser zarten Seelchen gleich pikiert die Fingerchen an dem extra für sie geschaffenen Meldebutton wund. Egal ob sie persönlich betroffen sind, oder nicht. Klare Worte und direktes Contra meiden diese Individuen wie der Teufel das Weihwasser. Oder eben der Spießer das Licht beim Sex. Gut, meist haben diese Leute sowieso wenig Sex. Jedenfalls von unbezahltem.

Haben sie ja schließlich anscheinend von zuhause schon mitbekommen, dass man besser schön ruhig bleibt oder Leute lieber ignoriert.

Da ihre Devise meist lautet nicht aufzufallen im Leben, sondern das zu fressen, was man ihnen vorsetzt, ist ihnen alles was nicht so verklemmt-verbohrt-zugenagelt handelt wie sie selber suspekt und zutiefst unsympathisch. Weil sie überhaupt nicht mit soviel Ehrlichkeit und Wahrheit umgehen könnten. Wer selber eine Lebenslüge ist, hat es halt schwer.

Von solchen Leuten werden sie zum Essen eingeladen und sollen doch bitte die Soße zu den Spaghetti mitbringen. Oder sie dürfen sich bei Mcdonald’s einen Salat mit ihnen teilen. Kann ich drauf verzichten.

Aber anstatt einen zu ignorieren lesen sie das, was sie (also sie selber-der offene ehrliche direkt Typ) tippen und geilen sich sabbernd daran auf, dass sie wieder eine Möglichkeit gefunden haben um jemanden anzuschwärzen. In der Schule nannte man so etwas Petze. In der Schule konnten sie der Klassenpetze in der Pause mal ordentlich zeigen auf welcher sozialen Rangfolgenstufe sie steht.

Auch für solche Fusshupen und Blödmannsgehilfen ist das Internet erfunden worden. Endlich dürfen sie sich ungehemmt ohne körperliche Repressalien auslassen und anschwärzen was geht.

Diese Leute können es nicht verstehen, wie man (obwohl man so ein unwahrscheinlich fieser Mensch ist) von der Exekutive nicht standrechtlich als subversives Element an die Wand gestellt wird. DAbei haben sie doch alles richtig gemacht. Haben den richtigen Knopf gedrückt und immer darauf geachtet, dass „ja mein Führer“ oder „sehr wohl, Genosse Oberkommissar“ immer am Ende steht.

Leider wächst die Zahl diesen Menschenschlages immer weiter heran. Traurig, aber Gott sei Dank, muss ich nur einen geringen Teil dieser sozialen und menschlichen Vollnieten persönlich ertragen.

02.07.2007

Montagsblog

Der Montag tut mir leid.

Wirklich wahr. Kein Wochentag wird so verachtet wie der Montag. Dabei kann er doch gar nichts dafür, dass ausgerechnet er am Wochenanfang steht. Er wurde ja quasi dazu gezwungen am Wochenanfang zu stehen.

Er hat sozusagen die Arschkarte in Platin der Welt. Dabei kommt ja keiner an ihm vorbei.

Selbst Gott nicht. Am ersten Tag schuf der nämlich Himmel und Erde. Der alte Saftsack. Damit fing das Malheur doch an. Am ersten Tag…..also an einem Montag.

Obwohl er sich ja noch glücklich schätzen kann. Der Montag. Könnte ja auch so ein farbloser nichts sagender Tag wie der Dienstag sein.

Den Montag beachtet man wenigstens noch. Wenn auch spuckend und verfluchend aber immerhin. Der Dienstag wird ja seit Menschengedenken ignoriert. Okay, für die Leute bei der Telekom und der Metallindustrie nicht. Die feiern ja am Dienstag schon Bergfest. Sozusagen. Wegen der 35 Stunden Woche. Oder noch weniger.

Oder der Mittwoch. Der einzige Grund, warum man auf ihn aufmerksam wird ist doch meistens, dass man mit Erschrecken feststellt, dass die Woche schon wieder halb rum ist und das großspurige und in Wochendvollsuffnachwirkung vereinbarte Ziel am Montag, nicht einhalten wird, wenn man sich nicht bis Freitagabend nichts mehr vornimmt. Auch kein Essen, Trinken, Schlafen etc.

Dann der Donnerstag. Gut, donnerstags abends gibt’s die geilsten Partys. Vor allem ab 12, wenn alle die am Freitag noch mal ran müssen, den Club verlassen und nur noch das Partyvolk da bleibt.

Dann der Freitag. Einzige Funktion des Freitags ist doch, dass man einen Grund hat, jedem einen jovialen Spruch entgegen zu schmettern ob er will oder nicht. „Schönes Wochenende!“

Damit hat der Freitag seinen Dienst getan und seine Bestimmung erfüllt. Mehr nicht. Freitags ab 1 macht jeder seins. Und damit hat der Freitag auch verloren und wird nicht weiter beachtet.

Wenn also alle anderen Wochentage , bis auf das Wochenende so …..unnütz sind und sie nur einen Namen haben, damit man weiß, wann Samstag und Sonntag ist, dann sieht es für den Montag gar nicht mal so übel aus. Immerhin wurden über keinen Wochentag so viele Sprüche gebildet und schlechte Witze gerissen. Insofern erklärt es sich mir dann auch warum ich den Montag toll finde.

Und weil das so ist, wünsche ich jedem einen „schönen Wochenanfang“ denn etwas Besseres und Herzlicheres kann man doch keinem wünschen.

Schönen Wochenanfang
wünscht

Gemaux

01.07.2007

Forenblog

Forenblog

Foren sind grundsätzlich etwas Gutes. Aus dem Lateineischen entnommen, wo Forum ja Marktplatz bedeutet, trifft man sich zu einem Plausch und unterhält sich über alles oder Gott und die Welt. Damit das Ganze nicht in wüsten Beschimpfungen ausartet sondern moderat bleibt, gibt es (meistens) Freiwillige, die dafür sorgen, dass es auch so bleibt. Diese nennt man Moderatoren.

Die Leute, die sozusagen den Gott-Status haben nennen sich Administratoren. Auch hier haben die Computer-Nerds wieder bei dem Lateinischen geklaut- administrare bedeutet (wir alten Lateiner, wissen es ja schon) Verwalten. Sie sind sozusagen die Verwaltungschefs, die die Abteilungsleiter (Moderatoren) überwachen und im Gesamtgeschehen eingreifen, nach den Regeln des Betreibers des Forums.

Meistens besteht so ein Forum ja dadurch, dass andere Menschen ein Problem haben, welches sie gerne lösen würden. Microsoft hat unbewusst Hunderten Menschen dazu geholfen, aus ihrer Tristesse hinaus zu finden, weil sie nun in irgendwelchen Foren mit ihrem Wissen glänzen können. Diese Leute sind nützlich und tun Gutes.

Es gibt auch Spieleforen. Zu jedem Spiel gibt es ein Forum. Natürlich auch zu der Menge an Onlinespielen. An sich eine nützliche Einrichtung denn die wenigsten Computersysteme sind gleich.

Nun spielen die meisten Menschen, sie stimmen mir da vielleicht zu, aus dem Zeitvertreib heraus.

Das Thema Langweile ist an sich kein Thema mehr. Wenn man heutzutage will, kann man der Langeweile schnellstens entfliehen. Manche flüchten sogar schon vor sich selber. Auch das ist bei näherer Betrachtung und Analyse der Person verständlich.

Wenn jemand sein Spiel so gerne spielt, dass er einen Großteil seiner Freizeit dafür opfert und sein Spiel immer weiter optimieren will, dann mutiert dieser ehemalige Freizeitspieler zu einem Profispieler. In Vereinen ist das so. Wer in dem Spiel gut ist, schafft es unter Umständen sogar eine Profikarriere aufzubauen und damit dann seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Oder er macht es aus purer Überzeugung hinaus, weil er weiß, dass sein Hallenhalma nie solche Sponsorenverträge wie in der F1 oder beim Fußball mit sich zieht.

Es gibt aber etwas Neues. Es gibt ja Computerspiele. Diese können auch online gespielt werden. Also gibt es Onlinespieler. In den unschuldigen Zeiten des Onlinespieles war es sozusagen das Paradies in 1/0. Weil alle gleich waren, oder sich nur rudimentär unterschieden, durch ihren Zeitaufwand, den sie online verbrachten. Was alle Onlinespieler damals in der guten alten Zeit vereinte, war die Abneigung gegen Cheats. Also Tricks und Kniffe wie man sich Vorteile gegenüber seinem Mitspieler verschaffte. Und gegen die „sich berufen fühlenden“ die sämtliche Listen auswendig kannten und zu allem etwas zu sagen hatte. Ausser es ging ums zwischenmenschliche. Da versagten die meisten und tun es noch heute.

Neu hinzugekommene Spieler wurden erst einmal auf Herz und Nieren geprüft, sprich ihre Zugehörigkeit zum internen Kreis der Onlinespieler wurde valutiert. Wer vorher ausschließlich Egoshooter- Spiele spielte oder Fan der Produkte aus dem Hause Schneesturm war, war halt kein Dazugehöriger, sondern ein belächelnswerter Kleinidiot. Auch nicht alle, aber leider doch ein Großteil. Aber ich schweife ab.

Nun gibt es ja Menschen die vor dem Schirm meist schon so unscheinbar sind, dass sie wenigstens in ihrem Hobby etwas darstellen wollen. Eine Möglichkeit dazu bot sich diesen armen Wichteln, als sich herauskristallisierte, dass wenn man länger zusammen gegen andere spielt, die Belohnung größer ausfällt. Und schwupp, schnappte die Pawlow’sche Falle zu.

Angelockt durch den Erfolg, umschwirrten diese durchaus elitär zu nennenden Gruppierungen alsbald eine Menge Speichellecker. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda kamen immer mehr der ehemals verpönten Nichtzahlergemeinde zu diesem Spiel. Die Schlange hatte sozusagen zugeschlagen. Denn es kann der beste Mensch in Frieden nicht sein,……aber wir wollen ja nicht religiös werden. Wenn sie einen leichten Klageton feststellen, werter Leser, so hängt das damit zusammen, dass man auf einmal Kontakt zu Leuten hatte, die man auf der Straße nicht einmal bemerken würde.

Die Art von Leuten, die sich selber so unwichtig empfinden, dass ihnen jede Möglichkeit zur Profilierung recht ist. Die dann sinnlose Blogs schreiben…. .

Nein es geht mir eher darum, dass sich, um einen verständlichen Vergleich zu bemühen, aus der illustren Gruppe der Hobbygärtner die Schrebergärtner abspalteten.

Schrebergärtner wollen unter sich bleiben. Das wird zum einen dadurch klar, dass sie Hecken um ihr Terrain ziehen und das Ganze absperren mit einem Eisentor auf dem dann der Name der Kolonie steht. Alleine schon der Begriff Kolonie ist etwas herrlich Amüsantes in dem Zusammenhang. Kenn ich sonst nur von Bienen oder Ameisen. Gut, ist man beim Bildungsniveau und Intelligenzquotient ja wieder auf einem Level.

Aus dem System des Schrebergartens wurden übrigens auch gewisse Lager adaptiert. Deutlich sind die Gemeinsamkeiten der Parzellenaufteilung, der Eisentore mit Spruch und der Regeln. Der Mensch an sich und der Deutsche im Speziellen kommen ohne Regeln nicht aus. Regeln machen alles so viel einfacher. Wer vorher schon Schwierigkeiten hatte, geradeaus zu laufen und mehr als 2 Verben in einem Satz zu verpacken, fühlt sich durch Regeln sicher genug. Dann weiß die Amöbe wenigstens was sie zu tun und zu lassen hat. Unser Schrebergarten steht. Man hat sich auf ein Areal geeinigt, welches einem die öffentliche hand zur Verfügung stellte und kann seinem Hobby fernab von all den Vorgartenluschen und Hinterhofweicheiern frönen. Man ist sozusagen endlich dem Mainstream entflohen und kann nun endlich seine Passion bis ins kleinste Detail ausleben.

Eine Regel (nach intensiver Recherche fand ich es heraus) besagt, dass die Nachbarn sich in ihrem Pflanzwahn auch darum bemühen müssen, dass ihre Pflanzen die des Nachbarn nicht addieren in Wurzelmasse und Lichtbedarf. Das also Garten A neben Garten B schön fein säuberlich getrennt ist.

Die Grundaufteilung ist sowieso klar und hat sich so eingebürgert. Es darf höchstens mal an Feinheiten variiert werden. Alles läuft seinen Gang und man weiß, was man zu erwarten hat. Was für Menschen finden Schrebergärten toll? Nun, genau das Bild welches sie gerade beim Lesen vor sich sehen, habe auch ich vor Augen.

Kleine graue, gramgebeugte Männlein, die meistens eher mäßig gebildet sind. Die Bildzeitung herrscht hier vor. Feuilleton findet man hier genauso wenig wie eigene Meinungen. Alles hat hier seinen gewohnten Gang zu gehen. Im Erblühen der Forsitzien findet der Schrebergärtner seine Bestimmung und sein Heil. Und wehe einer will ihm da hineinreden. Hat er es sich doch gerade so kuschelig in seiner Laube gemacht und fühlt sich wohl unter den 100 anderen Gleichgesinnten.

Gut es gibt durchaus auch Ausnahmen darunter. Aber von 100 Schrebergärtnern erfüllen 90 das Klischee.

Biologisch gesehen herrscht in Schrebergärten eher ein Biotod anstatt eines Biotops. Denn Natur lässt sich bekanntlich nicht in Grenzen verpacken und zurechtstutzen.

Aber gut, wie der Herr so’ s Gscherr. Wer selber nicht blüht, kann andere auch nicht zum Leben erwecken. Tief drin wissen sie es, aber ihre Existenznot zwingt sie dazu, es immer wieder abzustreiten.

Da freuen sie sich die Schrebergärtner und begrüßen erst einmal jeden Neujünger mit einem großen Hallo. Aber wehe, der Neuankömmling hält sich nicht an die Regeln. Regeln die irgendwann mal aufgestellt wurden. Diese Regeln erfüllten irgendwann einmal ihren Zweck, Da diente der Schrebergarten aber auch noch zum Nahrungserwerb neben der Industriearbeit.

Diese Regeln wurden von einem kleinen Mann mit einer piepsigen Stimme vehement verteidigt und auf einen ideologischen Stand erhoben, die die Bibel Prosa straft. Wohlgemerkt, macht sich die Gemeinschaft in der Gemeinschaft ja nur das Gemeingut zu nutze. Luft/Wasser/Sonne ist ein Allgemeingut. Im Allgemeinen. Wehe jemand anders neben der Kleingartenkolonie versucht aber auch seine Parzelle zu bewirtschaften. Im Speziellen- Womöglich noch in Form eines ordinären Hausgartens mit Wildblumenwiese die nur zweimal im Jahr gemäht wird. Dann ist das Geschrei groß und Richter werden bemüht. Am besten noch solche die selber ihr spießiges Kleingartenimage pflegen. Da wird schon Tabularasa heraus gerupft was das Gesamtbild der Ordnung und Sauberkeit stört.

In Foren könnte man so etwas durchaus Faschismus nennen. Leider wissen die meisten Schrebergärtner nicht, was Faschismus bedeutet. Außer, dass er irgendwann einmal auch etwas Gutes hatte. Selber finden die wenigsten Schrebergärtner aus ihrem Los heraus. Sondern verweilen ewig in ihrer unkreativen ungebildeten Spießigkeit. Will man ihnen ihr Verhalten aufzeigen, fühlen sie sich direkt stark gekränkt, ist neidisch (auf was bitte?) und überhaupt. Gut, dass es noch andere Marktplatzbereiche gibt auf denen sich normale Menschen über Normales unterhalten können. Bedauerlich, dass sich Menschen so freiwillig in die Stupidität verabschieden. Aber es muss auch Fusshupen auf dieser Erde geben, damit die Bildung den Grund findet, wozu sie da ist.

Alles Gute

Gemaux