26.06.2007

Männer?- Väter!? 2. Kapitel

Wo waren wir stehen geblieben? Achja, Glückwunsch, sie haben ein X geschaffen. Das ist das Erste, was sie von ihrem zukünftigen Stammhalter/-in sehen. Zu allererst ist es die erste offizielle Beglaubigung, dass sie zeugen können. Nicht Bezeugen – z.B. dass ihr bester Kumpel doch nicht besoffen gefahren ist. Eher Erzeugen. Und zwar diesmal nicht den sonstigen Müll, den sie zuhause und auf der Arbeit hinterlassen. Sondern etwas mit Hand und Fuß.

Dieses X ist sozusagen die erste Unterschrift ihres Kindes auf der Anwesenheitsliste ihres Lebens.

Wir gehen nun von dem Regelfall aus. Sprich, sie haben sich vorher Gedanken gemacht und finden, dass sie mit der Frau da gut auskommen und das auch über Jahre und Jahrzehnte. Man ist zusammengezogen, hat sich beschnuppert und auch die ersten rosaroten Filter sind verschwunden. Sie verzeihen ihr, dass sie gerne redet und sie auf ihre Hinterlassenschaften in Bad und Schlafzimmer jedes Mal vorwurfsvoll deutet.

Sie sind sich also sicher, dass sie wollen, dass sich die Dinge entwickeln. Besonders die Zelldinger im Uterus ihrer Frau.

Das ist nicht alltäglich. Ich kenne viele, mich selber eingeschlossen, deren dumme Geilheit – oder geile Dummheit, dafür gesorgt hat, dass man auch schon mal nachts zur Apotheke für „die Pille danach“ musste. Oder auch schon mal 3 Wochen gezittert hat. Gut mit Präser wäre man sicherer gewesen, aber wer poppt schon noch mit Präser wenn man schon 3 Monate zusammen ist? Ich meine, dafür bleibt man doch schließlich länger mit einer Frau zusammen, dass man auch mal ohne rein darf.

Scherz beiseite, sie sollten natürlich immer so vehement verhüten, wie es nur geht. Nicht nur gegen Schwangerschaft, auch wegen der netten anderen Kleinigkeiten, die man sich so einfangen kann. Auch vorher diskutieren bringt eine Menge. Und dann lassen sie das Licht an, weil es ihnen im Dunkeln garantiert zu wild ist. Gähn.

Jeder, der nicht gerade von einer Emma-Abonnentin aufgezogen wurde, hat schon mal die richtig wilde Variante erlebt. Wenn die Hitze schon im Treppenhaus für erste offene Kleidungsstücke sorgt….da denkt man zuletzt an jedes kleine Bisschen.

Bestenfalls ist man vor dem Segen aus Kirche gegangen und hat sich dann das Kind aussaugen lassen. Auch dabei kann es immer wieder vorkommen, dass sie schwanger wird, wissen ja alle von Herrn Boris B. Das hässliche Endprodukt kann nur eine Mutter schön finden.

Gut, die Millionen Teeniepärchen jedes Jahr, die eine ungewollte Schwangerschaft verzeichnen, anscheinend nicht. Wenn ich schon folgendes höre:

- Kondom gerissen, dabei hab ich alles richtig gemacht (Der Hersteller der Tüte trägt die Schuld)

- Wusste ich doch nicht, dass bei Durchfall die Pille nicht wirkt (Der Hersteller der Pille trägt die Schuld, weil er so viele Dinge auf den Beipackzettel schreibt die ja kein Mensch auf einmal lesen kann)

dreht sich meine Halskrause wieder bis nach Bottrop.

Aus einem weit abgeschlagenen Zweig meiner Verwandtschaft schafften es die Zwillingsjungs zwar aus der Türkei eine deutsche 0190er anzurufen, aber zuhause dann nicht dafür zu sorgen, dass ihre (vom Vater) vererbte Schlichtheit sich nicht noch weiter ausbreitet. Bekommen keinen Buchstaben in der richtigen Reihenfolge lesbar aufs Papier, aber zum ficken braucht man ja auch keinen Schulabschluss, dass kann ja schließlich jeder.

Da hört dann die Skillness der Jugendlichen auf. Hat ihnen ja keiner erzählt, dass das Zeug was da herausschießt auch was anderes bewirken kann als klebrige Hände/Kleidung oder einen Rohei-Geschmack auf der Zunge. Ich drifte ab ins Eklige, Verzeihung, habe mich gehen lassen.

Über den fehlenden Poppschein in unserer Gesellschaft lässt sich diskutieren, ist aber im Grunde nur eine Sache der Politik. Der einzige Grund, so vermute ich, dass die Bundesregierung noch nicht darüber nachgedacht hat, ist, dass wir Deutschen aussterben.

Eine Variante, diesen Trend aufzuhalten, ist die geheime systematische Verdummung der Jugend. Nie waren so viele Mädels unter 20 Jahren Mütter, wie in diesen Jahren. Allenfalls in den 50ern. Wenn sie heute eine 14 jährige mit Prekariatsstempel (Arschgeweih) sehen, dann ist die im nahen Anblick schon älter und in Wirklichkeit erst 12. Und, meine Meinung, hat schon mehr Meter verpackt, als sie jemals werden laufen können. Früher war ich gut darin, dass Alter von Mädchen und Frauen einzuschätzen. Entweder ist diese Fähigkeit mit dem Alter verkümmert oder es hat sich etwas radikal verändert.

Wie dem auch sei, sie sind aber nach reiflicher Überlegung sicher, dass sie sich mit dieser Frau vermehren wollen und die Vorbereitungen stehen schon für den Rest ihres Lebens.

Natürlich haben sie auch einberechnet, dass man niemals „nie“ sagen sollte.

Oder etwa nicht?

Oh, sie gehören zur“ Passiert mir nicht“ - Fraktion? Sie glauben ernsthaft, dass es keinen Kerl auf dieser Welt gibt, dessen Schwanz länger ist und sich besser bewegen kann? Dessen Auto schneller und geiler ist? Dessen Konto besser gefüllt ist?

Dann sind sie auf dem Holzweg. Irgendeinen dieser Faktoren erfüllt immer jemand. Das Schlimmste ist der Faktor Vernachlässigung bei Frauen.

Es reicht Frauen nicht, dass sie ihnen ein tolles Haus mit einer goldenen Kreditkarte dahin setzen. Frauen wollen zumindest einmal in der Woche umworben werden. Passiert das nicht, weil sie super erfolgreich sein müssen und deshalb 10-12 Stunden am Tag ranschaffen, kauft sich ihre Frau im besten Fall nur noch eine weitere Jil Sander Bluse für 2000€ und legt diese unausgepackt zu den 4 anderen baugleichen Modellen im begehbaren Kleiderschrank. Im Regelfall lässt sie sich auf das Gebalze eines Kerls ein, der ihr garantiert die Sachen gibt sie sie braucht. Und das hat meist wenig mit Geld zu tun.

Gut es kann natürlich auch sein, dass sie eine Luftpumpe sind, die sich gerne selbstlaufende Porzellanpüppchen zuhause aufs Sofa setzen, diese Schatzi nennen und dann fröhlich weiter durch die Gegend vögeln, weil sie sich für den Überflieger halten. Eigentich zeigt es nur, daß sie keine Meinung haben und selber nie zu ihren Entscheidungen stehen. Denn wer sich einmal für eine Frau entschieden hat, braucht nicht fremd zu vögeln. ABer ich glaube dieser Grudnsatz ist nur unter Männern üblich. Unter Luftpumpen ist man dann wahrscheinlich stolz auf die dumme Nuss zuhause und das Stückchen Fickfleisch für zwischendurch.Auch ein nettes Thema. Nicht meins.

Wir waren dabei, dass alle Voraussetzunge für die erfolgreiche und liebevolle Aufzucht der Brut erfüllt sind. Mit bangem Grinsen freuen sie sich über das in Urin signierte Level-up.

Nun beginnt für sie als Mann die harte Zeit.

Die ersten 3 Monate sind die Schlimmsten. In den ersten Wochen ist der Fötus noch nicht gefestigt. Jede kleine Zwischenblutung fördert Panikattacken. Gerade bei Erstschwangeschaften. Alle naselang wird sie zum Gynäkologen gehen müssen. Und weil Mann ja gerne Beweise sieht, will er live beim Ultraschall dabei sein. Wollte ich zumindest.

Als Mann beim Frauenarzt fiel mir als Erstes folgendes auf. Es gibt keine Männerzeitschriften in diesen Praxen. Das neutralste Magazin war die Bunte. Wahrscheinlich haben die Zeitschriftenverleihe ein Ranking und da passen Männerzeitschriften nicht zu Gynäkologiepraxen. Meine Theorie besagt, daß bestimmt einige Frauen besser ihre Männer verstehen würden, wenn in Frauenarztpraxen auch mal eine FHM oder sonstige Männerzeitschrift liegen würde, neben der Tuntenzeitschrift Men's Health. Die Cover sehen alle gleich aus, der Inhalt ist so warm, daß man die Zeitschrift als Unterlage zum Warmhalten seines Kaffeebechers nutzen kann - den ganzen Tag.

Also war erst einmal nichts mit Lesen. Im Wartezimmer hatte das Schicksal eine besondere Überraschung für mich parat.

Wie abgesprochen saßen die verschiedenen Stadien einer Frau dort aufgereiht.

Die knackige junge Schönheit die sich wahrscheinlich gerade ihre Absolutionspille abholen wollte Modell BOAH mit dem Automatismus in jedem Männerhirn „Ich zähl bis drei, wenn du dann nicht auf dem Baum bist...“ Als ich beim Autofahren am Anfang der Beziehugn mal so eienr nachschaute, weil es die Natur so befiehlt, kam vom Beifahrersitz das übliche " Bist also auch so eienr der fremden Frauen hinterher schaut" worauf ich beiläufig antwortete, daß ich zwar treu, aber nicht blind bin.

Daneben meine Frau als Hormonmonster mit Übelkeit und Geschmacksverzerrung bei Nahrungsmitteln.

Und daneben dann Oma. Keine weiteren Fragen. Ab diesem Zustand macht Gynäkologe sein definitiv keinen Spass mehr.

.....FF

17.06.2007

Frauen?

Frau? Weibchen!

Über Frauen zu schreiben hat ja meistens schon etwas Triviales. Besonders über junge Frauen.

Als ich mir nebenher Geld erwirtschaftete in einigen Dortmunder Szenekneipen, bekam man ja genügend Kontakt zu der holden Weiblichkeit. Manchmal sogar mehr als einem lieb war.

Während ich am Europaplatz fröhlich vor mich hinzapfte, saß eine –nennen wir es salopp –„Hühnerfarm“ von 5 Mädels, damals im endzwanziger Alter, an der Theke und zog herzhaft über ihre Männer her.

Männer sind ja meist derb, wenn es um das Erzählen über Frauen geht. Allerdings wird nie etwas über die Eigene erzählt. Das hat folgenden Grund. Man will sich keine vermeintliche Blöße geben. Schon gar nicht wegen der eigenen , vom Schicksal, Zugewiesenen. Man erzählt über verflossene Bettbekanntschaften oder Exfreundinnen, aber nienienienienie über die gerade aktuelle Mitbewohnerin.

Frauen sind da anders. Diese Östrogenansammlung zog so dermaßen über ihre Kerle her, dass mir irgendwann mal die Hutschnur platzte. Das hing nicht damit zusammen, dass die Dämlichkeiten nicht bemerkten, dass ein Mann da vor ihnen die Biergläser jonglierte. Als Thekenschlampe (unisex-Begriff) ist man eh eher sexuelles Neutrum.

Nein es nervte mich, dass die Damen soviel Spaß daran hatten, über ihre Kerle herzuziehen ohne zu merken, dass irgendwas falsch laufen müsste.

Auf meine kurze Zwischenfrage, was die Frauen bei den Männern halten würde, wo sie doch augenscheinlich mit solchen Totalversagern zusammen wären, folgte ca. 1Minute betretenes Schweigen (sozusagen eine Minute der Besinnung) und das Thema wechselte zu Handtaschen. Was auch der Zeitpunkt für mich war wieder den –nur beim männlichen Homo sapiens sapiens eingebauten- Gehörventilator auf Durchzug zu schalten.

Frauen haben diesen nützlichen Hör-weg-Apparat nicht. Bei Frauen wird immer alles gespeichert. Anderes Thema.

In anderer Umgebung und location durfte ich dann auch schon mal als Tellertaxi und Saftschlepper hinter der Theke weg. Ein Goodie für den Kellner war, pro Tisch und Person einen Tequila auszugeben. Natürlich gab es Mädels die das schnell herausbekamen und, nachdem sie ihre eigene Ration Spaßmacher intus hatten, sich an den Tisch von willigen pickeligen Studies begaben, die natürlich schon vom simplen angesprochen werden rote Ohren bekamen. Viel älter waren die Mädels allerdings selber nicht. Aber halt weiter und gewitzter.

An einem Abend war sehr wenig los in der Studenten-Mexiko-Cocktail-Kneipe, so dass die Mädels mich fragten ob sie nicht noch zwei Tequila’s für lau bekommen würden.

Natürlich lehnte ich, ehrlich wie ich bin und uninteressiert an den beiden Küken, ab und verwies auf Rosti hinter der Theke, der sich gerade über die Zubereitung von einem Pitcher B52 hermachte.

Die Mädels scharwenzelten (man soll alte Wörter häufiger benutzen, sonst sterben sie aus) also an die Theke. Gebannt und unter Vorgabe der Kassenzählung verfolgte ich, wissend das es lustig werden könnte, das Weitere.

Rosti bekam bei der Frage einen harten Gesichtsausdruck und verlangte allen Ernstes von den Küken, dass sie, wenn sie die Freidrinks haben wollten, laut zweimal „QUIETSCH“ sagen sollten. Gekicher von den Mädels und dann folgte das unvermeidliche „QUIETSCHQUIETSCH“ der Dummbrötchen. Der komplette Laden, inklusive unserem singhalesischen Koch brach vor Lachen zusammen. Mit hochrotem Kopf schlichen die beiden mit ihren Tequila’s zurück zu ihrem Tisch. Allerdings nur für 5 Minuten. Nach dem 4. zugerufenem „Quietsch“ verschwanden sie.

Seit diesem Zeitpunkt wurden alle dümmlichen, wannabe-Mädels gerne „Quietschie“ genannt. Zumindest für ein Jahr. Dafür aber komplett in Dortmund.

Nun bin ich ja online spielerisch tätig. Und aus meiner unerschöpflichen Quelle der menschlichen Besonderheiten (auch Forum genannt) verwirrt mich immer folgendes.

Irgendwann hat es sich so eingebürgert, dass einige Leute ihre Fotos ins Netz stellen um dem geneigten Leser zu zeigen, wer hinter der Figur steckt die sich da im Spiel bewegt. OB der Leser will oder nicht.

Sobald ein Foto eine weibliche Person zeigt, passiert garantiert folgendes:

Entweder kommen im 5 Minuten Takt eine Menge Balzaufrufe (wenn die Gezeigte einigermaßen ansehnlich ist)

oder es folgt garantiert eine Foto mit dem jeweiligen Partner und Bildunterschrift „Schatz und ich“ Die richtig klasse aussehenden Frauen posten (etwas in einem Forum mitteilen) meist ihre Fotos nicht. Oder wenn, dann stark verfremdet. Wissen sie doch um die Wirkung die sie auf das männliche Geschlecht haben. Und gerade im Onlinebereich halten sich viele Auswurfwarengeschlechtsgenossen für Adonis persönlich, nur weil sie es geschafft haben, eine Ansammlung von Pixeln durch eine virtuelle Welt zu bewegen.

Da werden Sprüche gelassen, die einen nur kopfschütteln lassen. Anscheinend haben sie noch nicht gemerkt, dass die Frau sie auf der Strasse nicht einmal wahrnehmen würde. Und unter 3 Promille sie wahrscheinlich in freier Natur auch nicht ansprechen würden.

Nun muss man dem Weibchen hoch anrechnen, dass sie ein Bild von sich der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Lächerlich wird es erst, wenn dann ein Foto mit dem gerade aktuellen Freund, direkt dazu hochgeladen wird.

Erst zeigen sie sie ihre Farblosigkeit. Nachdem dieser Schritt gewagt ist, der mir meist sehr viel Respekt abverlangt, weil ich Menschen mit soviel Selbstbewusstsein meistens bewundere, kommt aber gleich so etwas wie Reue und Angst auf und das Bild mit dem gerade aktuellen Freund wird direkt dazu gestellt. Sozusagen direkt die Abwehrraketen abfeuern.

Allgemein sagt man dazu: „Hunde die bellen, beißen nicht“. Die Krönung ist übrigens ein Outing. WEN ZUR HÖLLE INTERESSIERT ES BTTE, DAß DIE AUF DEM FOTO EINE LESBE IST?

Muss man das heute noch betonen, dass man homosexuell veranlagt ist? Zu dumm Gothic zu sein oder zu weich für den allgegenwärtigen DeathMetal? Sozusagen die Nische zur Verwirklichung seines eingebildeten gern gewollten Sonderstatus?

Nicht nur, dass jedes unbedeutende Mäuslein sich seinen exhibitionistischen Neigungen hingibt, nein man schreit der Welt auch noch entgegen, dass man auch am Genpool beteiligt ist. Aus purer Freude wahrscheinlich, dass das Korn ein blindes Huhn gefunden hat. Wen wundert es schon, Alkohol hat schließlich schon so manche Vererbungsregel/ und unterbewusste Schutzmechanismen der Natur gebrochen und ausgehebelt.

Mein Foto da rechts nebenan soll ihnen übrigens nur zeigen, dass alles nicht immer ganz ernst gemeint ist. Natürlich sehe ich nebenher auch noch gut aus. Muss ich Ironisches besonders hervorheben?

13.06.2007

Auffälliger Blog

Auffälliger Block

Neulich….also praktisch ständig ist mir Folgendes aufgefallen. Die Jugend von heute ist luschig. Besonders die Jungen. Bestimmt nicht alle. Aber die ich bisher so treffe…..sehr luschig.

Woran ich das festmache? Nun zum einen an der total coolen Art wie sie zu 5. auf einen eindreschen und ihre Heldentat dann in pixeliger Profilierungsorgie bei YouTube hereinstellen. Wieso sparen die Schwachmaten nicht auf eine vernünftige Kamera? So sehe ich doch nichts. Will mir doch anschauen ob ich einen erkenne und ihm dann mal in einer stillen Ecke zeigen könnte, wie weh so ein Tritt ins Gesicht tun kann, oder wie schmerzhaft der Kontakt der Wange zur Rauputzwand ist.

Nein, woran man die Luschigkeit am Deutlichsten festmachen kann ist folgendes Wörtchen.

„Naja“

Mein Rechtschreibprogramm will das immer in nunja (was eindeutig korrekter wäre) oder Nadja umändern. Letzteres wäre zumindest dann ehrlich mädchenhaft.

Nicht nur das mittlerweile einige Wörter vom Aussterben bedroht sind. Dieses Kleinod deutscher Jugend Sprache wirkt schon sehr blümerant. Da stellt sich ein vermeintlich erwachsener Adoleszenter hin, spricht dieses Wort „naja“ aus und wirkt auf einmal wie ein Dreikäsehoch. Labsal für die gepeinigten Augen des gebildeten Lesers wie sie zu Pantoffeltierchen mutieren, durch diese larifari Aussage. Wollten sie dem Ersteller des Eröffnungsartikels noch an die Karre fahren, bauchpinseln sie ihn nun abwäglerisch.

Ein Augenstern moderner Streitkultur mutiert zu fernmündlicher (oder in diesem Fall schriftlicher) ekeliger Weichpampe. Eine Vorlage für jeden Spartenfilm des „sich hinaus Windens“. Leider würde er nie in irgendwelchen Lichtspielhäusern geschweige denn Großkinos gezeigt werden. Der holde Jüngling macht sich gar in den von Mami servierten Schlüpfer, sobald der Ton etwas rauer wird.

Überhaupt wissen die Schwachmaten der männlichen Generation von heute anscheinend gar nichts mehr. Oder sie können sich nicht mehr entscheiden. Mit Erschrecken muss ich im Spiegel lesen, dass die Mädels allen davon ziehen. Zuallererst mal ihren Müttern und Großmüttern und dann insbesondere ihren gleichaltrigen Jungs. So genannte Alphamädels.

Mich würde es freuen, wenn ich heute noch mal zwischen 18 und 29 wäre. Kein Stress mehr die Weibchen herauszusortieren, die einem nur als Entsorgungsbunker dienen können. Man bräuchte nur das Wörtchen “naja“ lesen und schon wäre man zumindest im Internet auf der sicheren Seite.

Diese 4 Buchstaben können mich dermaßen aufregen. Was soll dieses „Naja“. Wieso kann keiner zu seiner Meinung stehen. Angst vor der eigenen Courage? Spricht sich übrigens Kuhrahsche aus, für diejenigen die mit dem Französischen Schwierigkeiten haben. Auch ein Wort, welches wir mit den Hausnummern und Kölnisch Wasser von den Franzosen behalten haben, als Napoleon hier durchgeflutscht ist.

Einfach mal zu dem stehen, was man so von sich gibt. Und nicht direkt abwiegeln und einen Rückzieher machen. So wird aus dem coolen Handyfilmer schnell ein Handtaschenträger. Und zwar die eigene. Nicht die der Freundin, wenn die kurz mal austreten muss.

06.06.2007

Männerblock

Männer?-Väter?!

Ich bekenne mich: Ich bin Vater.

Das alleine reicht heutzutage ja schon in der vergeMenshealth’ten Männerwelt als Mann da zu stehen, der irgendetwas falsch gemacht hat. Keine Zeit mehr für Waschbrettbauch in 4 Wochen, Muskelmasse verfünffacht in 3 Wochen und sie 50-mal zum Orgasmus gebracht in 4 Minuten. Oder für Lifestyle in 12 Monaten mit Mode/Fitness/Luxus/Erfolg.

Wenn dann noch herauskommt, dass sie die erste Zeit zuhause bleiben und die „angestammte“ Mutterrolle übernehmen und die Frau wieder zur Arbeit schicken, dann ernten sie meist diese 4 Reaktionen:

Betretenes Schweigen

Stille Bewunderung

Verblüfftes Mitleid

Lautes Gelächter.

Nur eines erfahren sie nie ohne eigene Erfahrungen machen zu müssen. Wie oder was Mann zu tun hat, wenn er Vater wird und sich dazu entschlossen hat, die Erziehung in den ersten Monaten zu übernehmen. Oder sie übernehmen muss. Von ihren kinderlosen stylischen Freunden können sie nichts erfahren. Außer das sie auf einmal bemerken, wie jungenhaft sich diese Typen noch verhalten. Ich kenne Typen die mit Mitte 30 immer noch nie mit einer Frau zusammengelebt haben, außer mit Mutti. Von so einem erfahren sie nichts über Kinderwickeln etc. Kunststück. So was steht auch nicht in der Men’s Health. Da würde wahrscheinlich drin stehen, wie sie mit einer Pamperswindel die Tränen auffangen, die sie vergießen, wenn sie mit ihrem Cayenne in der mitteldeutschen Funklochpampa liegen bleiben. Unter Survival.

Es gibt zig Ratgeber für die Frau in der Schwangerschaft und danach, aber die brauchbaren MännerGU’s können sie an einer Hand abzählen.

Brauchbar im Sinne von: Bedienungsanleitung für das Baby.

Also fangen wir hier langsam damit an, Ihnen auf dem Weg in ein neues Sein, fernab von allem oberflächlichen Schmonzes die Laterne zu halten. Wenn sie im Hintergrund ein leises „Glückauf!“ Summen hören, dann liegt das an meiner Herkunft.

Vielleicht fange ich damit an, ihnen erst etwas über mich zu erzählen. Männer vergleichen sich ja gerne. Wenn sie sich also mit mir vergleichen können, dann geht es ihnen vielleicht schon am Anfang etwas besser.

Bis zu dem Zeitpunkt wo ich meine jetzige Frau kennen lernen durfte, hielt ich mich für eine „schneidige“ Type, wie es so schön heißt. Ich hatte einen guten Job, verbrachte viel Zeit im Nightlife und war ziemlich geil drauf. Alles andere als auf Familie geeicht.

Durch Zufälle geriet ich ins Dortmunder Nachtleben und zwar auf die andere Seite der Theke. Wozu Geld ausgeben fürs besoffen werden, wenn man noch Geld dafür kassieren kann? Ich war jung und brauchte das Geld.

Irgendwann haben sie jede Story gehört, kennen jeden Typ Mann. Haben ziemlich viel gesehen und gemacht „Wo frühstücken wir nachher - Paris!- 4Stunden Fahrt für’n Croissant und n Kaffee?….ist gut“-„Kommste’ mit nach Berlin?- Zur Love Parade? klar!- Das auch, aber heute Nachmittag noch eben hin und n Stückchen Stoff von der Reichstagsverpackung abschneiden. – Türlich, dein Wagen oder meiner?“ Das Leben war ein Tollhaus.

Gut, manchmal denkt man schon darüber nach, wie es gewesen wäre, alles ein wenig…..seriöser angehen zu lassen. Aber hinterher ist man ja immer klüger. Oder?

Bis zu diesem schicksalhaften Tag , an dem ich ziemlich angetrunken meiner jetzigen Frau meine Telefonnummer in einen Bierdeckel ritzte, weil der verdammte Kugelschreiber der Bardose leer war. Es muss wohl Schicksal gewesen sein, daß ich Clown trotzdem angerufen wurde.

Alles kommt wie es kommen muss. Man telefoniert ellenlang miteinander und verabredet sich irgendwann und geht aus und dann und und und und ….. dann kommt irgendwann der Tag, an dem sie vor ihnen steht und ihnen einen Plastikstab vorhält, auf dem sich ein X oder + bildet in bleu.

Ab genau diesem Zeitpunkt sind alle vorherigen Dinge die sie jemals gedacht haben, vorbei.

Sie sitzen vor dem PC oder dem Fernseher und die Welt zieht sich auf einmal zusammen wie ihr Mund, nachdem sie herzhaft in Ascorbinsäure gebissen haben. Das Universum schrumpft auf die Größe einer Walnussschale zusammen (schönen Gruß an Herrn Hawking!)

Alle Hintertürchen, die Mann sich ja gerne im tiefsten Inneren gerne mal aufbaut und sauber hält, knallen zu- vernageln sich selbstständig und verschwinden dann im Nirwana.

Wenn sie ein Kerl sind. Also Kerl im Sinne von: Ich habe mich dafür entschieden, also muss ich zu meiner Entscheidung stehen, weil ich sonst nur noch eine Fußhupe bin.

Wenn sie eine Luftpumpe sind, dann bleiben diese Hintertürchen und sie verbreitern sich auf Flughangartor-Grösse. Dann beginnt der kleine Scheißer in ihnen, der noch oben bei Mutti wohnt, zu zittern. Denn jetzt wird aus dem Jungen endlich ein Mann. Der Junge bekommt es mit der Angst und denkt darüber nach, was er alles nun beachten muss und –viel schlimmer – was nun flach fällt. Es gibt Typen die rennen ihr Leben lang einem unbestimmten Vogel hinterher und lassen dabei schon mehrfach ein paar Paradiesvogelweibchen auf der Strecke.

In seinem Kopf bereiten sich die Gedanken aus, die sich sicher sind, dass bestimmt noch etwas kommt. Und dies auch noch denkt, wenn fürs Nachtleben nur noch Ü40 Parties und der DiscoFox-Bereich in Großraumdiskos bleibt. Gratulation dazu. Wenn sie erst einmal mit Atze-Schröder-Tribute Frisur und Goldkettchen an der Theke sitzen und dummdoofe Frisösen abgreifen müssen ist das Leben vorbei.

Der Kerl schluckt zweimal und merkt wie sich in ihm ein warmes Gefühl ausbreitet. Das kommt zum einen von dem Wodka den sie sich erstmal gönnen. Zum anderen von dem neuen Lebenslevel. Machen sie sich keine Gedanken über ihre Reaktion. Sie ist die Richtige, denn die wenigsten Männer werden in diesem Moment etwas vorspielen können.

Haben sie Panik, dann wird sie sich zeigen. Freuen sie sich riesig dann nehmen sie sie (ihre Frau, nicht die Flasche) hoch und tanzen einmal ums Karree.

Es ist soweit, sie werden Vater. Schluss mit abends raus bis frühmorgens und mit den Drogen, dem Alkohol, den wilden Festen, fremden Frauen hinterher geifern. Denken sie. Sie denken falsch.

Niemand wird Sie von heute auf morgen ändern und am allerwenigsten Sie selber. Dieser Prozess geht nur langsam voran. Machen sie sich als Erstes keinen Kopf. Es wird kein richtig oder falsch geben in ihrem Denken. Oder nur begrenzt.

Wenn sie ein Kerl sind, dann denken sie nun automatisch richtig. Wenn sie eine Fußhupe sind, dann denken sie falsch. Dann denken sie nämlich über all das nach, was sie ab jetzt nicht mehr tun könnten und fassen den Gedanken mit Ausziehen oder Auswandern ins Auge. Egal wohin, nur weit weg vor der sich verändernden Frau. (Feigling halt. Aber gut, sie mochten bestimmt auch Jägermeister/Cola und Wodka-Feige Longdrinks.)

Und sie wird sich verändern. Ihre Frau meine ich.

Wenn sie das Geplänkel kurz vor ihren Tagen schon stressig empfunden haben, dann machen sie sich auf eine fundamentale universelle Sache gefasst. Es geht immer schlimmer.

Ihre Frau wird zu einem Hormonmonster mutieren.

….. Ab hier blende ich aus, denn für den Rest suche ich einen Verleger. Sollten sie einen kennen, nehmen sie sofort mit mir Kontakt auf!!!! Jetzt! Bitte! ;)