17.06.2007

Frauen?

Frau? Weibchen!

Über Frauen zu schreiben hat ja meistens schon etwas Triviales. Besonders über junge Frauen.

Als ich mir nebenher Geld erwirtschaftete in einigen Dortmunder Szenekneipen, bekam man ja genügend Kontakt zu der holden Weiblichkeit. Manchmal sogar mehr als einem lieb war.

Während ich am Europaplatz fröhlich vor mich hinzapfte, saß eine –nennen wir es salopp –„Hühnerfarm“ von 5 Mädels, damals im endzwanziger Alter, an der Theke und zog herzhaft über ihre Männer her.

Männer sind ja meist derb, wenn es um das Erzählen über Frauen geht. Allerdings wird nie etwas über die Eigene erzählt. Das hat folgenden Grund. Man will sich keine vermeintliche Blöße geben. Schon gar nicht wegen der eigenen , vom Schicksal, Zugewiesenen. Man erzählt über verflossene Bettbekanntschaften oder Exfreundinnen, aber nienienienienie über die gerade aktuelle Mitbewohnerin.

Frauen sind da anders. Diese Östrogenansammlung zog so dermaßen über ihre Kerle her, dass mir irgendwann mal die Hutschnur platzte. Das hing nicht damit zusammen, dass die Dämlichkeiten nicht bemerkten, dass ein Mann da vor ihnen die Biergläser jonglierte. Als Thekenschlampe (unisex-Begriff) ist man eh eher sexuelles Neutrum.

Nein es nervte mich, dass die Damen soviel Spaß daran hatten, über ihre Kerle herzuziehen ohne zu merken, dass irgendwas falsch laufen müsste.

Auf meine kurze Zwischenfrage, was die Frauen bei den Männern halten würde, wo sie doch augenscheinlich mit solchen Totalversagern zusammen wären, folgte ca. 1Minute betretenes Schweigen (sozusagen eine Minute der Besinnung) und das Thema wechselte zu Handtaschen. Was auch der Zeitpunkt für mich war wieder den –nur beim männlichen Homo sapiens sapiens eingebauten- Gehörventilator auf Durchzug zu schalten.

Frauen haben diesen nützlichen Hör-weg-Apparat nicht. Bei Frauen wird immer alles gespeichert. Anderes Thema.

In anderer Umgebung und location durfte ich dann auch schon mal als Tellertaxi und Saftschlepper hinter der Theke weg. Ein Goodie für den Kellner war, pro Tisch und Person einen Tequila auszugeben. Natürlich gab es Mädels die das schnell herausbekamen und, nachdem sie ihre eigene Ration Spaßmacher intus hatten, sich an den Tisch von willigen pickeligen Studies begaben, die natürlich schon vom simplen angesprochen werden rote Ohren bekamen. Viel älter waren die Mädels allerdings selber nicht. Aber halt weiter und gewitzter.

An einem Abend war sehr wenig los in der Studenten-Mexiko-Cocktail-Kneipe, so dass die Mädels mich fragten ob sie nicht noch zwei Tequila’s für lau bekommen würden.

Natürlich lehnte ich, ehrlich wie ich bin und uninteressiert an den beiden Küken, ab und verwies auf Rosti hinter der Theke, der sich gerade über die Zubereitung von einem Pitcher B52 hermachte.

Die Mädels scharwenzelten (man soll alte Wörter häufiger benutzen, sonst sterben sie aus) also an die Theke. Gebannt und unter Vorgabe der Kassenzählung verfolgte ich, wissend das es lustig werden könnte, das Weitere.

Rosti bekam bei der Frage einen harten Gesichtsausdruck und verlangte allen Ernstes von den Küken, dass sie, wenn sie die Freidrinks haben wollten, laut zweimal „QUIETSCH“ sagen sollten. Gekicher von den Mädels und dann folgte das unvermeidliche „QUIETSCHQUIETSCH“ der Dummbrötchen. Der komplette Laden, inklusive unserem singhalesischen Koch brach vor Lachen zusammen. Mit hochrotem Kopf schlichen die beiden mit ihren Tequila’s zurück zu ihrem Tisch. Allerdings nur für 5 Minuten. Nach dem 4. zugerufenem „Quietsch“ verschwanden sie.

Seit diesem Zeitpunkt wurden alle dümmlichen, wannabe-Mädels gerne „Quietschie“ genannt. Zumindest für ein Jahr. Dafür aber komplett in Dortmund.

Nun bin ich ja online spielerisch tätig. Und aus meiner unerschöpflichen Quelle der menschlichen Besonderheiten (auch Forum genannt) verwirrt mich immer folgendes.

Irgendwann hat es sich so eingebürgert, dass einige Leute ihre Fotos ins Netz stellen um dem geneigten Leser zu zeigen, wer hinter der Figur steckt die sich da im Spiel bewegt. OB der Leser will oder nicht.

Sobald ein Foto eine weibliche Person zeigt, passiert garantiert folgendes:

Entweder kommen im 5 Minuten Takt eine Menge Balzaufrufe (wenn die Gezeigte einigermaßen ansehnlich ist)

oder es folgt garantiert eine Foto mit dem jeweiligen Partner und Bildunterschrift „Schatz und ich“ Die richtig klasse aussehenden Frauen posten (etwas in einem Forum mitteilen) meist ihre Fotos nicht. Oder wenn, dann stark verfremdet. Wissen sie doch um die Wirkung die sie auf das männliche Geschlecht haben. Und gerade im Onlinebereich halten sich viele Auswurfwarengeschlechtsgenossen für Adonis persönlich, nur weil sie es geschafft haben, eine Ansammlung von Pixeln durch eine virtuelle Welt zu bewegen.

Da werden Sprüche gelassen, die einen nur kopfschütteln lassen. Anscheinend haben sie noch nicht gemerkt, dass die Frau sie auf der Strasse nicht einmal wahrnehmen würde. Und unter 3 Promille sie wahrscheinlich in freier Natur auch nicht ansprechen würden.

Nun muss man dem Weibchen hoch anrechnen, dass sie ein Bild von sich der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Lächerlich wird es erst, wenn dann ein Foto mit dem gerade aktuellen Freund, direkt dazu hochgeladen wird.

Erst zeigen sie sie ihre Farblosigkeit. Nachdem dieser Schritt gewagt ist, der mir meist sehr viel Respekt abverlangt, weil ich Menschen mit soviel Selbstbewusstsein meistens bewundere, kommt aber gleich so etwas wie Reue und Angst auf und das Bild mit dem gerade aktuellen Freund wird direkt dazu gestellt. Sozusagen direkt die Abwehrraketen abfeuern.

Allgemein sagt man dazu: „Hunde die bellen, beißen nicht“. Die Krönung ist übrigens ein Outing. WEN ZUR HÖLLE INTERESSIERT ES BTTE, DAß DIE AUF DEM FOTO EINE LESBE IST?

Muss man das heute noch betonen, dass man homosexuell veranlagt ist? Zu dumm Gothic zu sein oder zu weich für den allgegenwärtigen DeathMetal? Sozusagen die Nische zur Verwirklichung seines eingebildeten gern gewollten Sonderstatus?

Nicht nur, dass jedes unbedeutende Mäuslein sich seinen exhibitionistischen Neigungen hingibt, nein man schreit der Welt auch noch entgegen, dass man auch am Genpool beteiligt ist. Aus purer Freude wahrscheinlich, dass das Korn ein blindes Huhn gefunden hat. Wen wundert es schon, Alkohol hat schließlich schon so manche Vererbungsregel/ und unterbewusste Schutzmechanismen der Natur gebrochen und ausgehebelt.

Mein Foto da rechts nebenan soll ihnen übrigens nur zeigen, dass alles nicht immer ganz ernst gemeint ist. Natürlich sehe ich nebenher auch noch gut aus. Muss ich Ironisches besonders hervorheben?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die Überleitung vom "Quietschie" zur RPG-Attention-Whore hatte schon fast was magisches. Ich muss sagen, der Cluster-Gesichter-Thread ist ein kontinuierliches Quell der Erheiterung und Deine Analyse trifft so ziemlich den springenden Punkt.
ABER WER ZUR HÖLLE MÖCHTE BITTE HÄSSLICHE LESBENFOTOS SEHEN?
Das ist die Frage, die man sich stellen sollte und mir ist es dann ehrlich gesagt auch scheissegal wenn die Online-Quietschies einen dann für ein chauvinistisches Schwein halten.
Was haben Online-RPGs und China gemeinsam?
Hässliche Kerle zuhauf und Frauenmangel.
In diesem Sinne, werde ich häufiger mal in Dein Blog schauen, wenn Du versprichst weiterhin erheiterndes zu schreiben.