15.04.2007

Radkreuzblog

Bei 29° Außentemperatur kann man schon mal die Winterreifen gegen die Sommerreifen tauschen.

Da man als Computerfetischist und Bürositzer ja eh chronisch unterbewegt ist, dachte ich mir, wechsele doch einfach selber. Immerhin wäre es am Wagen meiner Frau gewesen, was ja automatisch zu Pluspunkten auf dem ohnehin immer im Soll stehenden Beziehungsgirokonto führen kann.

Irgendwie ist es ja mit Frauen und Autos meist so ein Ding. Wenn sie eines besitzen aber keinen männlichen Partner, dann wird schon mal die Werkstatt aufgesucht oder der Automobilclub verbucht ein neues Mitglied. Die Waschstrasse sieht das arme Gefährt ja eh nur selten.

Sobald aber ein männlicher Part auftaucht wird die Pflege und Wartung des Kfzs automatisch ihm übertragen. Nun weiß ich nicht wie das bei homosexuell orientierten Frauen läuft, aber auch bei deren Beziehungen gibt es einen männlichen Part. Oder zumindest meist eine die so aussieht.

Zurück zu dem Wechseln der Reifen. Als Mann ist man sich ja der Arbeitsschritte bewusst.

Also schaut man erstmal nach dem Wagenheber und dem dazugehörigen Schlüssel.

Bei näherer Betrachtung fällt mit folgendes auf. Früher gab es so genannte Radkreuzschlüssel.

Also ein kreuzförmiges Gebilde mit 4 verschiedenen Schraubengrößenformaten. Sozusagen ein Schlüssel die gängigen Schraubengrößen. Das ist den Herstellern ja zu teuer geworden.

Deswegen gibt es nur noch einen Billigaluminiumschraubenschlüssel pro KFZ. Dieser ist meist eingequetscht in eine Styroporhalterung neben dem Wagenheber.

Das Quietschen von Styropor ist übrigens eines der Geräusche auf dieser Welt für die ich die Todesstrafe beantragen würde. Das aber nur am Rande. Während man früher also die Möglichkeit hatte, hilfsbereit zu sein, ist man heute dazu verdammt weiter zu fahren wenn am Straßenrand eine junge oder hübsche oder beides Frau mit einem platten Reifen steht und auf Hilfe hofft, wenn sie nicht zufällig dasselbe Fabrikat wie man selber fährt.. Sobald diese Frau keinen Schlüssel dabei hat, ist die Hilfe passee.

Da machen sie nix mehr außer einem dummen Gesicht. Früher wäre Ihnen das nicht passiert, da hätten sie ein Radkreuz hinten drin gehabt und garantiert die passende Nussgröße dabei gehabt. Außer die Dame hätte ein amerikanisches Fabrikat gefahren. Aber diese Damen hatten meist ein Helferlein dabei.

Ja selbst wenn sie nur helfen wollen…also ohne weitere Absichten, zum Beispiel bei einem älteren Herren oder einem hilflosen Pärchen, wären sie aufgeschmissen.

So ändern sich die Zeiten. Unter dem Vorwand der Gewichtsersparnis werden wir immer weiter in die Individualisierung gedrängt. Das fängt beim Reifenwechsel an!

Nein sie dürfen heute nur noch ihren eigenen Reifen wechseln, wenn die Person kein Werkzeug dabei hat.

Hilfsbereitschaft adè.

So weit sind wir schon gekommen, dass wir nicht mehr dem anderen helfen dürfen. So diktiert uns die Autmobillobby den Egoismus auf! Denken sie mal nach!

Vielleicht hätte ich aber auch nur nicht in der prallen Sonne ohne Basecap arbeiten sollen……

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