17.02.2006

NachdenkBlog

Nachdenkblog

Hallo, Bloggen kann auch süchtig machen. Stelle ich fest.
Was ich auch festgestellt habe ist, dass Spiegel-Leser mehr wissen. Ich lese Spiegel. Also weiß ich mehr. Aber irgendwie will ich nicht mehr wissen. Will eigentlich gar nichts mehr wissen.

Früher (beschissenes Wort aber passt mittlerweile immer häufiger) las ich den Spiegel weil ich wissen wollte. Ich las von Korruption und Politik und Wirtschaft und wenn es ganz hart wurde, musste ich wieder zum Wissenschaftsbereich blättern. Mittlerweile will ich nur noch stumpf vor mich hin leben. Wenn ich es noch schaffen könnte, den Kopf auszublenden und herrlich naiv zu werden, würde ich mich für einen gewissen Zeitraum wie ein König fühlen. Nur noch existieren und vegetieren, aber nicht mehr realisieren.

Einfach nur mit Vera am Mittag-Niveau leben. Oder so wie die Leute leben, die glauben, am anderen Ende der SMS-Flirtline sitzt eine Person, die echtes Interesse hat. Oder wie Klingeltonabonnementen.
Geht leider nicht. Man bekommt die graue Masse da oben so schlecht abgeschaltet. Überhaupt ist die Seele nicht immer ein Segen. Irgendwer sei dank, haben wir aber dafür auch Ärzte. Psychologen, Psychotherapeuten, Sozialpädagogen und andere Formen der Geisteswissenschaft. Die Schwester einer meiner Exfreundinnen studierte Psychologie.
Entweder hing es damit zusammen, dass ihr Vater stark klumpfüßig und dominant die Mutter aus dem Haus gejagt hatte. Oder damit, dass die Mutter schon früh ihren Hang zur Esoterik entdeckte. Dieses Mädel konnte nicht geradeaus denken, aber wollte mich analysieren wieso ich ein rotes T-Shirt trug (heute weiß ich, dass ich ein Wintertyp bin und mir rot einfach nicht steht).
Nach einer halben Stunde Seelenerkundung ihrerseits wies ich sie höflich auf den Umstand hin, dass ich hier (bei meiner damaligen Ex) nur noch ein sauberes rotes T-Shirt hatte und keine Lust verspürte die 35km zu meinem elterlichen Kleiderschrank zu fahren.
Die Schwester meines besten Freundes wollte Sozialpädagogik mit Psychotherapie verbinden um dann mit behinderten alten Menschen zu arbeiten. Die Hardcore Version. Ab und an begrüßte ich sie, höflich wie ich bin, indem ich kurz bei ihr im Zimmer vorbeischaute. Hätten mich Klangtherapie, Steinauflegen, etc. stutzig machen sollen?
Jedenfalls wollte sie meinem Freund erklären, dass er die Weißdornhecke vor dem Haus nicht stutzen konnte, weil dort doch Elfen drin wohnen. Noch Fragen?
Vielleicht sollte der Einsatz von halluzinogenen und bewusstseinserweiternden Drogen bei diesen Studiengängen nicht mehr so…………locker genommen werden. Meine Vermutung ist, dass ca. 75% aller Mediziner/Psychologen mit einer Hand im Arzneimittelschrank tätig sind. Jeder andere hakt den Trip unter geil oder Horror ab und überlegt nicht lange sondern genießt es, dass alles so schön bunt wird. Ärzte versuchen daraus eine Wissenschaft zu machen.
Auf jeden Fall laufen nur wenige Menschen dieser Profession richtig rund. Allerdings sind sie der festen Überzeugung alle anderen wären geschädigt.
Was sie dann auch zu der Annahme verleitet, dass Sexualstraftäter heilbar sind. Verzeihung, therapierbar. Allein für diese Annahme sollten sie sich selber analysieren.
Die Nachfolgeopfer dieser grandiosen Entscheidungsfindung danken es allen Irren in Ledersesseln die Sigmund Freud Poster aufhängen.
Meine Lösung wäre einfach. In Zeiten der Gehirnchirurgie sollte ein Eingriff ins Sexualzentrum nicht teurer sein, als lebenslange Unterbringung in forensischen Kliniken. Sozusagen eine Retro-Lobotomie
Zusätzlich eventuell noch die Hormonproduktion unterbinden, indem man ihm einfach den Auslöser seiner Manie nimmt. Eier ab und gut. Haremswächter sind auch nicht gestorben. Wobei es bei den Schändern durchaus nicht schlimm wäre.
Wäre aber glaube ich zu einfach gedacht. Muss ja akademisch vertretbar sein. Klingt ja vielleicht zu sehr Stammtisch und Polemisch.
Also lassen sie uns einen Arbeitskreis bilden. Denn zivilisiert heißt es ja immer: Wenn ich nicht mehr weiter weiß, bild’ ich einen Arbeitskreis. Also die akademische Variante des Stammtisches. Das wäre dann sicherlich niveauvoller. Kommt zwar auf das Gleiche hinaus, aber wäre sicher niveauvoller.

Schmunzelnd,

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